Die vier Teilprojekte

Die Erhebung der Auslastung der Hörräume (> 72 Plätze) in den Jahren 2015/2016 liegt bereits zehn Jahre zurück und ist lückenhaft.
Ausserdem haben sich durch neue Lehr- und Lernmethoden die Ansprüche an die Unterrichtsräume verändert, so dass zum aktuellen Zeitpunkt keine gültigen Schlüsse aus vergangenen Messungen mehr gezogen werden können.

Im Rahmen des aktuellen Projekts wurden deshalb im akademischen Jahr 2025/2026 erste WLAN-Messungen (mit zusätzlichen manuellen Stichprobenzählungen zur Erhebung des Messfehlerbereichs) durchgeführt, um Aussagen über die Auslastung der Unterrichtsräume machen zu können. Dabei erwiesen sich die WLAN-Daten als zu ungenau, weshalb derzeit Abklärungen zu alternativen Messmethoden stattfinden. Zudem sollen bereits vorhandene Datenquellen (u.a. Reservationssystem in KSL) beigezogen werden, um die Belastbarkeit der Daten zu prüfen, allfällige Muster festzustellen und Möglichkeiten von Steuerungsmassnahmen zu definieren.

Uni Alhambra – Studierende folgen einer Vorlesung – Hörsaal von oben
© Universität Bern

Laborplatz ist knapp und neuer Raum wird benötigt. Der Druck ist gross und gefährdet die Reputation der Universität Bern unter Forschenden sowie ihre Drittmittel-Kompetitivität. Hingegen ist bisher wenig bekannt, wie die Auslastung eruiert werden kann und es fehlt an Best-Practice Beispielen.
In der ersten Phase des Projekts soll dieses Defizit behoben werden, so dass bald aufgrund von belastbaren Daten Angaben über die Auslastung von Laborplätzen gemacht werden können. Besonderes Gewicht erhält dieser Teil des Projekts dadurch, dass es betreffend Laborauslastungsmessung einen Auftrag des Kantons gegenüber der Universität gibt. Ausserdem ist hier der Platzbedarf gross und die Dauer der Umsetzung von allfälligen Massnahmen bedingt langfristige Planung.

Studierende im Labor, die einen Fisch sezieren.
© Universität Bern

Seit 2019 werden an einzelnen Standorten der Universitätsbibliothek (UB) an den Eingängen mit Kameras die Zu- und Austritte gemessen und daraus eine Belegungsampel abgeleitet. Die Zahlen sind allerdings teils ungenau, da die Kameras Schwierigkeiten haben, die einzelnen Personen korrekt zu erfassen, wenn, v.a. während der Prüfungsphasen, mehrere Personen gleichzeitig ein- oder austreten.

Zudem besteht der Bedarf nach einem Tool, welches nicht nur die ungefähre Auslastung, sondern auch die effektiv freien Lernarbeitsplätze sichtbar macht. Ausserdem soll die Messung auf weitere Standorte ausgeweitet werden, um den Studierenden anzeigen zu können, wo sie freie Lernarbeitsplätze finden.
Weiterführende Ziele bestehen darin, gegebenenfalls das Angebot bedarfsgerecht anzupassen und den Studierenden ähnlich der Zentralen Hochschulbibliothek Luzern (vgl. Rauminfo ZHB) das Finden ebendieser Lernarbeitsplätze zu erleichtern.

Nachtaufnahmen VonRoll – Bibliothek von oben fotografiert.
© Universität Bern

Die Auslastung der Arbeitsplätze lässt sich statistisch belegen, indem die Hauptnutzflächen (HNF) den Vollzeit-Äquivalenzen (VZÄ) gegenübergestellt werden. Diese Werte sind vorhanden und zeigen, dass die Universität Bern übers Ganze gesehen zu wenig Platz zur Verfügung hat, wobei die Verteilung der HNF über die Organisationseinheiten unausgewogen ist.

Erste Erkenntnisse betreffend Sitzungszimmer an der Hochschulstrasse 6 haben ergeben, dass diese grundsätzlich zu gross sind und der Bedarf an kleineren Sitzungszimmern hoch ist. Bei der Auslastungsmessung der Sitzungszimmer geht es folglich darum, die tatsächliche Belegung der Sitzungszimmer der maximalen Personenkapazität der Räume gegenüberzustellen, um herauszufinden, wie viele kleine, mittlere und grosse Sitzungszimmer dem Bedarf am besten gerecht würden. Die Messungen erfolgen zeitgleich wie jene der Arbeitsplätze, damit die jeweiligen Belegungsdaten sinnvoll interpretiert werden können.

Die platzgenaue (temporäre) Messung der effektiven Belegung von Arbeitsplätzen und Sitzungszimmern führt zu einem abteilungsübergreifenden Erkenntnisgewinn/Output in diesem Projekt und dient dazu, das Potenzial zur Umverteilung und Verdichtung der Arbeitsplätze sowie möglicher Steuerung zu eruieren. Dieser Teil des Projekts wird in Abstimmung mit dem Projekt "büroUNIversum" durchgeführt.

Beleuchtete Fensterfront im UniS in der Abenddämmerung
© Universität Bern